BODYART
MODIFICATION

Bodymodification
Stilarten

Cutting/Scarification

Cutting beschreibt das schneiden von Ziernarben, ist eine der ältesten Form der Bodymodification und besitzt eine weit zurückreichende Geschichte in der Traditionen der Urvölker Afrikas. Besonders unter jenen Volksgruppen auf deren dunkler Haut Tattoos nur schlecht sichtbar sind, machten sich Cuttings zunutze, um als Körprerschmuck und Kennzeichnung der Zugehörigkeit eines Clans oder der Rangordnung zu dienen. Ebenfalls werden in vielen Kulturen Cuttings bei Ritualen als Schritt ins Erwachsensein empfangen.

Technik
Das gewünschte Design wird meist auf die Haut gezeichnet oder gepaust. Anschliessend schneidet der Cutter mit einem Skalpell in gleichbleibender Tiefe den vorgezeichneten Linien entlang. Da die Klingen sehr schnell stumpf werden, benötigen die meisten Motive mehrere Klingen. Bei einem einfachen Cutting wird mit einem Skalpell in die Haut geschnitten. Je nach dem liegt der Schnitt nur ungefähr 3mm tief. Beim „,Skin Removal“ wird die zu entfernende Hautfläche mit einem Skalpell umkreist und im Anschluss abgezogen.

Die Narben
Das entstehende Narbengewebe variiert je nach Körperregion. Vorab eine genaue Aussage über das Ergebnis machen zu können ist schwierig. Meist sind die Narben anfangs noch tief, werden mit der Zeit jedoch höher, bis sie sich schliesslich zu den Ziernarben entwickelt haben. Die Narbe kann sich wulstig oder flach entwickeln und sich im Laufe der Zeit noch etwas verändern.

Heilung und Pflege
Das Narbenbild wird ziemlich stark durch die Behandlung und Nachsorge beeinflusst. Oft ist das Ergebnis erst nach 6 bis 12 Monaten zu erkennen. Es ist sehr wichtig, die Wunde zu pflegen um ein gelungenes Ergebnis zu erlangen. Da es sich um eine grossflächige Wunde handelt, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Deshalb ist es besonders wichtig während des gesamten Heilungsrozesses auf die Hygiene zu achten. Damit eine möglichst deutliche Narbe entsteht, muss die Wunde unter hygienisch einwandfreien Bedingungen einer kontrollierten Reizung ausgesetzt werden. Durch die Art, Dauer und Intensität der Reizung zeigen sich unterschiedliche Narbenergebnisse. Je länger und intensiver gereizt wird, desto mehr Narbengewebe wird erzeugt. Die Narbenbildung kann einen mehr oder weniger starken Juckreiz auslösen.

Ear Pointing/
Elfenohren

Technik
Bei den Elfenohren wird ein Keilförmiger Teil aus dem Ohr geschnitten. Die Ohrhälften werden anschliessend wieder zusammengenäht. So entsteht eine Spitze Form des Ohres, die einem Elfenohr gleicht.

Heilung und Pflege
Nach einer normalen Wundversorgung mit einem milden und hautfreundlichen Antiseptikum werden 7 Tage später die Fäden gezogen.

Risiken
Es besteht die Gefahr einer Verwachsung des Knorpels nach aussen.

Ohrkorrekturen,
Tunnel zunähen

Die Korrektur der Tunnels ist ein kleiner Eingriff, bei dem das Ohrläppchen rekonstruiert und das zu grosse Loch verschlossen wird.

Technik

Normalerweise wird der Tunnel mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Der gedehnte Teil des Ohrläppchens wird teilweise entfernt, die frische Wunde zu einem Keil geformt und mit sehr dünnen Fäden zusammengenäht.

Heilung und Pflege
Nach dem Eingriff wird die frische Naht für 10 – 14 Tage mit einem Wundpflaster zugeklebt, um das Eindringen von Keimen zu verhindern. Anschliessend können die Fäden gezogen werden.

Falls man danach wieder ein Ohrloch stechen möchte, muss man mindestens zwei Monate warten. Das neue Ohrloch darf nicht im zusammengenähten Teil gestochen werden.

Risiken
Neben den allgemeinen Risiken wie Nachblutung und Entzündung bei mangelnder Pflege besteht die Gefahr, dass die beiden Ohrläppchen je nach Verlauf der Verheilung asymmetrisch wirken können.

Subdermale Implantate

Subdermale Implantate befinden sich vollständig unter der Haut, um die Struktur des Körpers zu verändern.

Technik
Auf Wunsch wird mit Lidocain oder ähnlichen Mitteln lokal betäubt. Mit einem Skalpell wird ein Schnitt in die Haut gemacht, der nicht zwingend direkt bei der der gewünschten Position des Implantats liegen muss. Meistens wird dieser an einer Stelle Gewählt, wo er nicht besonders auffällt. Im Anschluss wird mit Dermal-Elevatoren eine Hauttasche geschaffen. Das Implantat wird in die geschaffene Tasche eingesetzt und die entstandene Wunde zugenäht.

Heilung und Pflege
Damit das Implantat nicht die Position ändert, wird es häufig für 10 – 14 Tage fixiert. Die Versorgung der Wunde unterscheidet sich nicht von der Heilung anderen Wunden. Ebenfalls werden nach 10 – 14 Tagen die Nähte gezogen. Da sich die Implantate vollständig im Körper befinden, heilen diese im grossen und ganzen problemlos ab. Leichte Druckschmerzen sind in den ersten Tagen normal und verschwinden im Laufe der Zeit.

Risiken
Wenn die Position nicht korrekt gewählt ist, kann ein Druck auf die Nerven entstehen und z.B. die Funktion der Hand einschränken.

Material
Anfangs wurde Titan und Implantatstahl eingesetzt. Mittlerweile wird meistens PTFE und Implantat-
Silikon verwendet, da diese leichter sind

Tunnel schneiden

Die Korrektur der Tunnels ist ein kleiner Eingriff, bei dem das Ohrläppchen rekonstruiert und das zu grosse Loch verschlossen wird.

Technik
Normalerweise wird der Tunnel mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Der gedehnte Teil des
Ohrläppchens wird teilweise entfernt, die frische Wunde zu einem Keil geformt und mit sehr dünnen Fäden zusammengenäht.

Heilung und Pflege
Nach dem Eingriff wird die frische Naht für 10 – 14 Tage mit einem Wundpflaster zugeklebt, um das eindringen von Keimen zu verhindern. Anschliessend können die Fäden gezogen werden
Falls man danach wieder ein Ohrloch stechen möchte, muss man mindestens zwei Monate warten. Das neue Ohrloch darf nicht im zusammengenähten Teil gestochen werden.

Risiken
Neben den allgemeinen Risiken wie Nachblutung und Entzündung bei Mangelnder Pflege besteht die Gefahr dass die beiden Ohrläppchen je nach Verlauf der Verheilung asymmetrisch wirken können.

Zungenspaltung

Bei der Zungenspaltung wird die Zunge mit einem Skalpell zwei bis fünf cm entlang der Mittellinie gespalten. Die Länge richtet sich nach Beschaffenheit der Zunge.

Technik
Die verbreitetste Methode ist das Schneiden mit dem Skalpell. Der schnitt wird in der Mitte durchgeführt, weil sich in der Mitte die Zungenscheidewand befindet und diese ohne Beschädigung der Muskeln in der Zunge durchtrennt werden kann. Bei dem Schnitt entstehen Blutungen, die je nach Ausmass durch Einsatz eines Elektrokauters oder Silbernitratlösung etwas eingedämmt werden können. Anschliessend werden entweder durch Hitze oder mit Nadel und Faden die beiden Wunden verschlossen. Einerseits um das Risiko das Zusammenwachsens zu minimieren, andererseits um eine rundere Form der beiden Zungenhälften zu erreichen.

Heilung und Pflege
Die Verheilung einer Zungenspaltung ist nicht unbedingt Schmerzfrei. In den ersten Tagen können die Schmerzen trotz Schmerzmitteln und Eiswasser extrem sein, was sich aber von Tag zu Tag bessert. Nach ungefähr 10 Tagen kann man die Zunge wieder normal einsetzen. Die vollständige Heilung dauert im Normalfall ein bis zwei Monate. In der ersten Zeit müssen die Zungenhälften auseinandergezogen werden, damit ein Zusammenwachsen verhindert wird. Die Pflege an sich beschränkt sich auf das gelegentliche Spülen mit einem Desinfektionsmittel.

Risiken
Da hier eine grosse Wundfläche offen liegt, besteht ein Infektionsrisiko. Bei korrekter Nachpflege ist dieses jedoch eher klein. Während der Abheilung kann sich die Aussprache verändern, normalisiert sich aber nach der Abheilung. Der Geschmackssinn bleibt erhalten, kann aber auch verstärkt empfunden werden.

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